Blattschäden berechnen
Eine 'Karte' kann auch ein Blatt sein. Im hier dargestellten Buchenblatt hat die Larve des Buchenspringrüßlers Orchestes fagi eine Platzmine am linken oberen Blattrand ausgehöhlt.
Im April-Mai erscheinen die überwinterten Käfer oft massenhaft. Sie durchlöchern die jungen Blätter und die Fruchtknoten der weiblichen Blüten. Der etwa 3mm große Käfer ist sehr lebhaft, springt flohartig, fliegt aber auch häufig bei Sonnenschein. Das Weibchen legt seine Eier einzeln an der Unterseite der jungen Buchenblätter in die Mittelrippe. Die ausschlüpfende Larve frißt von da aus einen Minengang, der in eine Platzmine an der Spitze des Buchenblatts mündet. Nach etwa dreiwöchigem Fraß verpuppt sich die Larve in der Mine.
Nach weiteren 10 Tagen erscheint etwa ab Mitte Juni der Jungkäfer. Er befrißt ebenfalls Buchenblätter, Blattstiele und heranreifende Früchte. Im Winter ruht der Käfer im Boden. Der Buchenspringrüßler kann durch seinen Fraß Zuwachsverluste verursachen und zu Ausfällen der Buchenmast beitragen. Im allgemeinen ist der Schaden jedoch gering.
Das Buchenblatt wurde zusammen mit einem Streifen Millimeterpapier direkt auf einen Scanner aufgelegt. Das eingescannte Blatt (Bitmap) wurde in das Programm MAPPER geladen. Der Maßstab wurde im Bild am Millimeterpapier abgegriffen. Dann wurde ein Polygon entlang der Randlinie des Buchenblatts gezeichnet. Anschließend hat MAPPER die Gesamtfläche des Blattes berechnet. Ein zweites Polygon wurde um die Platzmine gezeichnet und die Größe der geschädigten Blattfläche ebenfalls mit dem Menü Fläche Berechnen ermittelt. Auf diese Weise kann das Ausmaß von Blattschäden berechnet werden.
Zur Zeit wird beispielsweise untersucht, ob Bäume, die sehr intensiv von
Vögeln besucht werden, geringere Blattschäden aufweisen,
als benachbarte Bäume, die mit Netzen von Vögeln völlig
abgeschirmt sind. Auf diese Weise könnte man Hinweise gewinnen,
ob und inwieweit Vögel die auf Bäumen lebenden Insekten
beeinflussen und Schädlinge dezimieren können.
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